Möchte man sich über Nuri Kino informieren, stößt man immer wieder auf den Begriff „investigativer Journalist“. Was man sich darunter vorzustellen hat, ist eine Form des Journalismus, der auf eine gründliche, umfassende, genaue und meist auch langwierige Recherche basiert. Dabei werden oft skandalöse Sachverhalte aus den Bereichen Politik und Wirtschaft aufgedeckt. Und genau das ist nur eine von vielen Facetten, die die Arbeit von Nuri Kino beschreibt. In der Vergangenheit hat er irakische und iranische Spione entlarvt; dreiste Menschenschmuggler in Syrien, Maulwürfe des schwedischen Geheimdienstes Säpo, Pädophile, korrupte Beamte in Äthiopien, Wirtschaftsschwindler in der türkischen Provinz sowie kriminelle Polizisten in Georgien überführt. Nuri Kinos Biographie lässt sich zunächst wie die von etlichen Suryoye lesen: Er wurde am 25 Februar 1965 geboren, seine Familie stammt aus Kfar-Shomac (südlich von Midyat), Sie zog zunächst nach Deutschland und siedelte später nach Schweden über. Er ging etlichen „Berufen“ nach; er war Hausmeister, Lehrer, Übersetzer, Barkeeper, Pizzabäcker und besaß ein 1994 ein Restaurant namens „Den Gálné Kocken“.
Zwischen den Jahren 2000 und 2010 wurde Nuri Kino mit unzähligen Preisen ausgezeichnet. Exemplarisch seien erwähnt:
2000, 2002 und 2003 wurde ihm der „Guldspaten“ verliehen, 2004 und 2008 erhielt er den Ikaros Preis für das beste Public Service Radioprogramm vom schwedischen Radio, 2006 wurde er Suryoyo des Jahres durch Huyodo Magazin, Journalist des Jahres durch Qenneshrin und Suroyo TV, Assyrer des Jahres durch Zinda Magazin und nahm den „Golden Palm Award“ beim Beverly Hills Film Festival entgegen, 2009 durch das Leva Magazin ausgezeichnet, 2010 wurde er Gewinner des renommierten Europäischen Parlaments Journalisten Preis sowie zum sechsten Mal für den Guldspaden nominiert. 2007 wurde er durch den Blatte de Luxe Award geehrt, die Jury begründete dies zutreffenderweise mit den Worten: „…weil er ein exzellenter Journalist ist, der tief gräbt, um die Ungerechtigkeiten sowohl in Schweden als auch International aufzudecken. Er liefert eine große Enthüllung nach der anderen, erhält Todesdrohungen und gibt nicht auf, er arbeitet für die Weltpresse aber lebt immer noch in Södertälje und stellt ein Vorbild für viele junge Menschen dar.“
Anhand der Geschichte mehrerer Flüchtline wird in einem 40-seitigen Bericht „Zwischen dem Stacheldraht“ dem Krieg in Syrien ein Gesicht gegeben. Schreckliche Geschichten von Entführungen, Drohungen und Vergewaltigungen werden geschildert, Interessensgeschäfte Internationale Politik und die VISA Vergabe finden ebenso Erwähnung und lassen einen sowohl ins Staunen geraten als auch betroffen werden. Nuri Kino begibt sich dabei auf vielfache Weise selbst in Gefahr und scheut es nicht mit Schleppern in Kontakt zu treten.
Kano e.V freut sich sehr, Nuri Kinos Zusage für unsere Einladung am 16. Juni 2013 erhalten zu haben. Er wird uns um 18 Uhr im Bürger-Saal Biebrich in Wiesbaden in einem spannenden Vortrag über die aktuelle Lage in Syrien unterrichten. Dieser Tag ist eine einmalige Gelegenheit zu erleben, was ein mutiger und authentischer Journalist ist, der uns aus erster Hand berichten wird, was unsere Landsleute aktuell durchleben.
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